Ratschen, Spanngurte und Zurrgurte sind unverzichtbare Werkzeuge für die Ladungssicherung. Ob beim Transport auf LKWs, in Anhängern oder im privaten Bereich – die richtige Befestigung von Ladungen ist essenziell, um Schäden oder Unfälle zu vermeiden. Dieser Beitrag gibt Ihnen einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten dieser Gurte und erklärt wichtige Kennzeichnungen wie LC, SHF und STF.
Ein Ratschen-Spanngurt ist ein Befestigungssystem, das aus einem Gurtband und einer Ratsche besteht. Die Ratsche wird verwendet, um den Gurt festzuziehen und die Spannung präzise zu regulieren. Die Kombination aus dem flexiblen Gurtband und der Ratsche ermöglicht es, Lasten sicher und kontrolliert zu spannen und zu sichern.
Vorteile der Ratsche: Mit einer Ratsche lässt sich der Gurt durch die Hebelwirkung besonders fest und stabil anziehen. Dadurch wird eine optimale Spannung erzielt, die wichtig ist, um das Verrutschen oder Kippen von Ladungen zu verhindern.
Materialien: Spanngurte bestehen in der Regel aus hochfestem Polyester, das sowohl UV-beständig als auch witterungsresistent ist. Dadurch sind sie ideal für den Einsatz im Außenbereich.
Ein Spanngurt und ein Zurrgurt sind im Prinzip dasselbe – beide Begriffe werden oft synonym verwendet. Allerdings ist der Begriff Zurrgurt in der Regel spezifisch für die Sicherung von Lasten auf Fahrzeugen oder Anhängern vorgesehen, während Spanngurte auch in anderen Bereichen, wie z.B. beim Gepäcksichern, eingesetzt werden.
Zurrgurt: Ein Zurrgurt besteht ebenfalls aus einem festen Gurtband und einer Spannvorrichtung, meist einer Ratsche. Zurrgurte sind speziell für den Transport von schweren Lasten ausgelegt und unterliegen strengen Sicherheitsvorschriften. Sie sind in unterschiedlichen Breiten und Längen verfügbar und für verschiedene Lastenarten geeignet.
Einsatzbereiche: Zurrgurte werden vor allem im Transportwesen eingesetzt, um Güter auf LKWs, Anhängern oder Schiffen zu sichern. Spanngurte können zusätzlich auch im privaten Bereich bei Umzügen oder beim Fixieren von Sportgeräten genutzt werden.
Beim Einsatz von Zurrgurten für die professionelle Ladungssicherung sind einige Kennzeichnungen wichtig, die die Leistung und Eignung des Gurts anzeigen. Auf den Etiketten von Zurrgurten finden Sie häufig die folgenden Abkürzungen:
LC (Lashing Capacity): Die maximale Zurrkraft, die der Gurt im geraden Zug oder in einer Umreifung aufbringen kann. LC gibt die maximale Belastung in daN (Dekanewton) an und ist ein wichtiger Faktor bei der Auswahl des Gurtes für eine bestimmte Last. Ein LC-Wert von 2000 daN bedeutet beispielsweise, dass der Gurt eine maximale Zurrkraft von 2000 daN (2000 kg) im geraden Zug aufbringen kann.
SHF (Standard Hand Force): Die standardisierte Handkraft, die benötigt wird, um die Ratsche zu spannen. In der Regel beträgt diese 50 daN, also etwa 50 kg Kraftaufwand. Dieser Wert ist relevant für den Bediener, da er zeigt, wie viel Kraft notwendig ist, um die Ratsche zu betätigen.
STF (Standard Tension Force): Die Vorspannkraft, die durch den Spanngurt erreicht wird, wenn er mit der SHF-Kraft angezogen wird. Dieser Wert gibt an, wie stark der Gurt nach dem Spannen gespannt bleibt und beeinflusst, wie sicher die Ladung gehalten wird.
Die Wahl des richtigen Zurrgurts hängt von der Art und dem Gewicht der zu sichernden Ladung ab. Der LC-Wert des Gurts sollte in jedem Fall auf die zu transportierende Last abgestimmt sein.
Leichtere Lasten: Für leichtere Ladungen, wie Möbel oder kleinere Maschinen, eignen sich Zurrgurte mit einem LC-Wert von 500 bis 1000 daN. Diese Gurte sind in der Regel schmaler und bieten ausreichend Spannung für kleine bis mittelgroße Lasten.
Mittelschwere Lasten: Für den Transport von Geräten, Baumaterialien oder sperrigen Möbelstücken sind Zurrgurte mit einem LC-Wert zwischen 1000 und 2000 daN geeignet. Diese Gurte bieten zusätzliche Spannkraft und Sicherheit.
Schwere Lasten: Für den Transport von Fahrzeugen, großen Maschinen oder Containern sollten Gurte mit einem LC-Wert von 3000 daN oder mehr verwendet werden. Diese Zurrgurte sind sehr robust und bieten die notwendige Spannkraft, um schwere und sperrige Lasten sicher zu fixieren.
Diese Kennzeichnungen sind essenziell, um sicherzustellen, dass der Zurrgurt den Anforderungen der Last gerecht wird. LC gibt die maximale Zurrkraft an, SHF zeigt die notwendige Kraft zum Spannen, und STF gibt die verbleibende Vorspannkraft nach dem Spannen an. Durch das Verständnis dieser Werte kann sichergestellt werden, dass der richtige Gurt für die jeweilige Aufgabe gewählt wird und die Ladung sicher bleibt.
Nicht jeder Zurrgurt ist für jede Ladung geeignet. Sie sollten immer darauf achten, dass der Gurt für das Gewicht und die Eigenschaften der zu sichernden Ladung ausgelegt ist. Schwere Lasten erfordern Gurte mit einer hohen Zurrkraft (LC), während leichtere Lasten weniger starke Gurte erfordern. Auch die Länge des Gurtes sollte zur Größe der Ladung passen.
Um einen Spanngurt richtig zu verwenden, ziehen Sie das Gurtband durch die Ratsche und spannen es durch das Betätigen des Ratschenhebels. Achten Sie darauf, dass der Gurt fest und gerade sitzt, um eine optimale Spannung zu gewährleisten. Verwenden Sie Gurte nur innerhalb ihrer Kapazität und sorgen Sie dafür, dass der Gurt nicht verdreht oder beschädigt ist.
Ratschen, Spanngurte und Zurrgurte sind unverzichtbare Werkzeuge, wenn es um die sichere Befestigung von Lasten geht. Das Verständnis der Kennzeichnungen LC, SHF und STF ist entscheidend, um den richtigen Gurt für jede Anwendung zu wählen. Für leichtere Lasten sind schmalere Gurte mit niedrigerem LC-Wert ausreichend, während schwere Lasten besonders robuste Zurrgurte erfordern. Egal, ob Sie einen Spanngurt im privaten oder industriellen Bereich einsetzen – die richtige Wahl des Gurtes sorgt für maximale Sicherheit und Schutz beim Transport.